Paff — meine Lederklamotten sind weg. Nachdem ich mich langsam vom Vegetarier zum vegan essenden Menschen entwickelt habe, war das der letzte Schritt zum Tierproduktsverzicht (geiles Wort). Es kam von Herzen.
Wir Menschen lassen uns tausend und eine Ausrede einfallen, wenn’s um offenkundigen Scheiß wie die echt gruselige Fleischproduk- tion geht. Ja, es gibt Ausnahme-Bauern. Nein, ich will niemandem etwas wegnehmen. Ja, ich weiß auf Tour auch nicht immer, ob im Teig dieses Kekses aus dem Glas ein Ei drin war oder nicht.
Vegan oder nicht? Zwei Outdoor-Gruftis bestaunen das Lebkuchenhaus im Hbf Dresden.
Das ist aber wurscht (pun intended). Denn in mir ist einfach eine Schleuse aufgegangen: Die in Zahlen, Vor-Ort-Besuchen und Doku-Filmen klar erkennbare Wahrheit, dass 99,9% der Tiere in der Fleisch-, Milch- und Ei-Produktion weder friedlich leben noch friedlich sterben. End of story.
Auf vielen veganen Webseiten ist von der „roten Pille“ aus der Filmserie Matrix die Rede: „Once you take the red pill, there is no going back.“ Und wirklich — wer sich ein paar Filme über Fleischproduktion anschaut, dem muss es angesichts der blitzsauberen Tötungsfabriken dauerhaft ungemütlich werden.
Damit bin ich bei Gruftis. Wir haben die vermutlich größte Superkraft (und zugleich größte Schwäche), dass wir Leid kennen und keinen Hehl daraus machen, son- dern es musikalisch, klamottentechnisch und mitfüh- lend bearbeiten. Ich könnte mir daher vorstellten, dass statt eines Yuppie-Big City-Veganismus unter schwarzen Seelen ein selbstbetrugsfreies, entspanntes Gefühl dafür entsteht, dass man Tiere einfach in Ruhe lassen soll.
Ahnt friedlich der Eure (frohes neues Jahr!) — Marky Mark