2012 08 Nachtplan: Vampyrbisse und deren Folgen

February 09, 2015

Quelle: nachtplan 08/2012, Seite 35
Von Mark Benecke

Liebe LeserInnen,

kaum habe ich hier im nachtplan die neue Kolumne, kommen auch schon die ersten Fragen. Wunderbar! Here we go:

“Hallo Mark, Du hast doch zwei Bücher über Vampyre geschrieben. Wenn man von einem Vampir gebissen wurde, ersteht man dann wieder auf? Und werden die, die von seinem Blut trinken, auch zu Vampiren?”

Antwort: Ja, vielleicht, nein und nein.

Die beiden Bücher “Vampire unter uns Rh. pos./Rh. neg.” drehen sich wirklich um Menschen, die entweder Hälse super finden, aber nicht hineinbeissen oder von solchen, die Blut trinken, aber aus spitzen Nadeln, nicht mit spitzen Zähnen. Ob man nach blutigem Vampyrkontakt wieder aufersteht, weiss ich trotzdem nicht sicher. Die ersten Vampyre hab’ ich vor fünfzehn Jahren in New York getroffen. Altersmäßig waren sowohl sie als auch deren Blutspender nicht im moribunden Quartil. Wird sich daher erst zeigen, wenn sie entweder alt werden...oder eben nicht altern...oder erst altern und danach wieder fit rumlaufen. Bis dahin bleibt es spannend.

Auch auf dem großen Vampyrkongress im Jahr 2011 im Schloss Pulp habe ich keine augenscheinlich Auferstandenen gesehen, obwohl ich die ganze Zeit auf der Bühne stand. Allerdings schien da auch die verfluchte Sonne, so dass ich nicht ganz Herr meiner Sinne war.

Zuletzt: Dass man vom Vampyrbluttrinken selber einer wird, ist recht unwahr­ scheinlich. Vampyre trinken zwar das Blut anderer, geben ihres aber nicht gern her. Dass man in den sehr guten Berichten Underworld, Bram Stoker’s Dracula und True Blood trotzdem heilendes bzw. lebensaenderndes Vampirblut im Ein­ satz bei geliebten Personen sieht, halte ich für Propaganda. Man möge mich aber gerne eines besseren belehren. Come out, come out, wherever you are...

Blutige Grüße

der Euer

Dr. Doom

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