Express: Promi Fragebogen: Ich liebe die kölsche Chaos-Toleranz

Der Promi-Fragebogen: Mark Benecke

Ich liebe die kölsche Chaos-Toleranz

von Bastian May

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Quelle: EXPRESS, 18. August 2012, Seite 29 Er ist Kriminalbiologe, er ist Spezialist für forensische Entomologie, er ist der Kandidat für "die Partei": Mark Benecke (41), der schrägste Wissenschaftler Kölns. Seine Fälle sorgen immer wieder für Gesprächsstoff: So untersuchte er beispielsweise die Schädeldecke Adolf Hitlers. Benecke ist Autor mehrerer Bücher und tritt in zahlreichen Sendungen als Experte auf. Kein Thema, das ihm zu abgedreht wäre: Vampire, Blutwunder oder magnetische Berge hat er beschrieben. Er ist Mitglied bei der Tierschutzorganisation "PETA" und Vorsitzender des Vereins "Pro Tattoo".


? Im TV schaue ich:
Nix, hatte noch nie einen Fernseher…


? Diese drei Rheinländer würde ich mit auf eine einsame Insel nehmen:
Hennes, Frau Kassen & Claudia "Schmittschen" Schmitt (Info: Meine Freundin und Putzfrau, die neulich den Schädel im Grab gefunden hat/stand im EXPRESS) -- Da hamwer vill zo verzaelle un zo laache und dae Hennes fuer zom streischele.


? Mein Vorbild:
Alle Menschen, die nicht rumheulen und -labern, sondern den Arsch huh kriegen.


? Mein schönster Ort:
Mein Zuhause mitten in der Kölner Innenstadt.


? Ich möchte gerne einmal:
Ein tätowiertes Grufti-Seite-1-Girl in der EXPRESS sehen ;)


? Darüber kann ich lachen:
Die kölschen Gespräche vormittags auf der Severinstrasse -- "un, wie isset?"


? Wem oder was kann ich nicht widerstehen?:
Der opportunistischen, merkantilen und total chaotischen Toleranz bzw. auch liebevollen Scheissejal-Einstellung in Köln. Das gibts nirgendwo auf der Welt, ausser vielleicht noch in Medellin. Paradise is here!


? Sie gehen auf Zeitreise:
...jeden Tag, goddamn, it's my job! ;)


? Man trifft mich abends in:
Verrat ich nicht, da will ich meine Ruhe.


? Berühmte Rheinländer, die ich gerne kennengelernt hätte:
Trude Herr.


? Mein rheinisches Lieblingslied ist, weil:
"Raeuber" von den Höhnern. Begleitet schon mein ganzes Leben und hat mich neulich selbst erwischt. 


? Drachenfels, Kö oder Dom? Das würde ich Freunden zuerst im Rheinland gerne zeigen:
Immer erst den Alter Markt und Heumarkt (Biggis Fischbude!). Drachenfels geht im Nebel und bei Wind -- Magischer Ort. Kö geht überhaupt nicht, pfui! Außer ich muss für die PARTEI zum Landtag.


? Wie viele Punkte haben Sie in Flensburg?:
Ich hatte noch nie einen Führerschein. In Sülz hat mir ein eifriger Kollege aber mal vor über 20 Jahren die Fahrerlaubnis entzogen. Ich weiss nicht, ob ich sie je wieder erhalten habe, argh!


? Mein Ausflugstipp fürs Wochenende:
Ganz im Ernst: Die Altstadt. Mer denkt, mer kennt und hasstse, is ävver quatsch. Nach dem CSD mit einem trupp Hardcore-Lesben auf der Wiese am Rhein unjestört faxen machen, in einer Sommernacht alleine auf einem Mäuerschen sitzen, lesen oder dem fetten grauen Rhein zuhören: Wo soll das sonst gehen?


? Mit wem würden Sie gern  ein Kölsch trinken?:
Mit der Kassiererin aus dem REWE auf der Severinstrasse.


? Mit wem nicht? :
Och, ein-zwei Kölsch jehn immer, man kann danach ja Tschö sagen.


? Der FC ist...:
Die Sumpfblume im Kölschen Wahnsinn.


? Höhner oder Fööss?:
Loving them both with all my heart. Höre sie in den Philippinen, spiele sie meinen StudentInnen in Kolumbien vor, nerve meine Nachbarn auch im Hochsommer damit...


? Mich nervt:
Mittlerweile nicht mehr die Nord-Süd-Bahn. Dieses megatypisch Kölsche Chaos zwingt uns alle, nach wirklich bekloppten Lösungen zu suchen, von der Anschaffung eines Mountain-Bikes für eine eigentlich nagelneue Strasse bis zu interessanten Laden-Entwicklungen.


? Das größte Unglück ist:
Bornierte Intoleranz

Mit herzlichem Dank an Bastian May, stellvertretend für die Redaktion, für die Freigabe und die Genehmigung zur Veröffentlichung.